Wenn's ums Ganze geht
24. Februar 2015  |  Frühstück mit Edit Schlaffer

Können Mütter den Terrorismus stoppen?

Täglich brechen Jugendliche aus Europa nach Syrien auf. Mittlerweile sind es schon Tausende „Kämpfer“, die auf der Suche nach Sinn und Orientierung sind. Was genau sind die Hintergründe? Was hat sie so tief verstört und schließlich motiviert, in unbekannte und auch gefährliche Gebiete aufzubrechen?

Edit Schlaffer, die Gründerin von „Frauen ohne Grenzen“, ist Vorreiterin in ihrer Arbeit mit Müttern, deren Söhne und Töchter diese verhängnisvolle Entscheidung getroffen haben. Schlaffer erarbeitet mit den unmittelbaren Angehörigen Antworten auf die Frage, was diese jungen Menschen antreibt und wie wir verhindern können, dass diese Menschen zu einem Gefahrenpotenzial für eine offene Gesellschaft werden können.

Edit Schlaffer

Dr. Edit Schlaffer ist Sozialwissenschaftlerin, Autorin und Gründerin der international ausgerichteten NGO “Frauen ohne Grenzen“ mit Sitz in Wien. In ihrer Arbeit fokussiert Schlaffer auf Frauen aus der ganzen Welt, die auf Inklusion und Partizipation auf allen Ebenen des Entscheidungsprozesses drängen und hilft ihnen, ihre Talente und Energie ins öffentliche Leben einzubringen. 2008 startete sie die Kampagne “Sisters Against Violent Extremism” (SAVE), die erste weibliche Anti-Terror-Plattform. SAVE bringt Frauen aus aller Welt zusammen: Opfer und Überlebende von Terroranschlägen sowie Aktivistinnen, Lehrende, Politikerinnen und Friedensexpertinnen aus Europa, Afrika, Asien, Lateinamerika, den USA und dem Mittleren Osten um ein neues Netzwerk zu schaffen, das zu einer sichereren Welt beiträgt. Zusätzlich schuf Schlaffer die „Mother Schools“, um Müttern zu ermöglichen, frühzeitig Symptome von Radikalisierung bei ihren Kindern zu erkennen und darauf zu reagieren. Die ersten Schulen dieser Art entstanden in Tadschikistan, Pakistan, Indien-Kaschmir, Nigeria, Indonesien und Sansibar. Heuer sollen diese Modellschulen auch in Europa eingeführt werden. Edit Schlaffer hat für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten: Hillary Clinton hob SAVE zweimal als Vorzeigeprojekt hervor; zuletzt erhielt sie den „Aenne Burda Award for Creative Leadership“ für 2015.



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